Höhr-Grenzhausen, September 2023
Farbige Streifen in verschiedenen Grau-, Blau- und Grüntönen zieren zur Zeit die Außenfassade des Veranstaltungssaals am neuen Jugend-, Kultur- und Bürgerzentrum „Zweite Heimat“ in der Innenstadt von Höhr-Grenzhausen am Alexanderplatz. Doch noch ist das Gesamtkunstwerk in der Entstehung. In einem nächsten Schritt werden im Stil der typisch blauen stilisierten keramischen Ornamentik U-Pofil-Gläser bedruckt und gebrannt, und darauf wiederum das Ornament und die Farbgebung der traditionellen Keramik aufgebracht. Diese steht dann in Wechselwirkung zu der farbigen Malerei hinter dem Profilbauglas. Die geschwungene Form des „Geblauten“ wird an eine „2“ erinnern und bezieht sich damit auf den bestehenden Namen des Gebäudes: Die „2. Heimat“. Frau Veronika Olmas Impuls für diese Idee war das typisch regionale Dekor des salzglasierten Steinzeugs aus dem Kannenbäckerland.
Mit ruhiger Hand führt sie den Pinsel auf dem rauen Unterputz entlang und taucht so dieFassade in die verschiedenen Grau-, Blau- und Grüntöne. Diese 37 verschiedenfarbigen Streifen in den 10 unterschiedlichen Farbtönen wurden als Malerei direct auf die Wand der Fassade, analog zu den kommenden U-Profil-Gläsern aufgebracht. Ebenso wird die linke Fassadenseite neben der Tür mit 13 Streifen gestaltet. Das vorgelagert, blaue, transluzente Ornament schwebt dann durch die Tiefe der U-Profile des Bauglases über der Malerei und ergibt eine räumliche Wirkung. Der feine Schatten, der bei Sonnenschein auf der Malerei entstehen kann, wandert mit dem Licht und schafft eine weitere Dimension der Arbeit. Durch die weiße LED-Beleuchtung zwischen den Profilen werden die Farben der Malerei abends und nachts leuchten. Das schwingende Ornament hebt sich dunkel davor ab und ergibt damit eine weitere Sichtweise auf die Kunst. Höhr-Grenzhausen ist neben der Keramik auch bekannt für seine Glaskunst. Mit dem keramischen Druck auf Glasflächen wird auch technisch eine Beziehung zwischen diesen Standortmarken geschaffen.